Ein Ausflug nach Ostia Lido
























Ein Vorzug Roms ist mit Sicherheit die Nähe zum Meer. Wenn man mit dem Flieger anreist, wird einem das spätestens im Landeanflug bei einem Blick aus dem Fenster bewusst. 
Hat man dann genug von Altertümern, Kopfsteinpflaster und Verkehrslärm, packt man seine Badetasche und fährt mit der Metro B in Richtung Laurentina bis zur Haltestelle Piramide / Ostiense. Dann steigt man in die Metro, die hier im Tageslicht hält, fährt mit der Rolltreppe nach oben und biegt sofort links ab. Schon steht man in einen kleinen Bahnhof mit nur drei Bahnsteigen. Von hier fährt stündlich mehrmals, ein keines Bähnchen Typ S-Bahn, in einer halben Stunde hinaus aus der Stadt, vorbei an den Stadtteilen Garbatella, EUR dem Rom Mussolinis, vorbei an den sehenswerten Ausgrabungen von Ostia Antica - aber wir hatten ja genug von Altertümern - nach Ostia Zentrum oder auch eins, zwei Haltestellen weiter, denn das Bähnchen fährt nun parallel zum Meer. Zehn Minuten später steht man am Strand. Außerhalb der Saison hat man ihn fast für sich allein, kann Schuhe und Strümpfe ausziehen und am Wasser vorbeilaufen, oder irgendwo einen Cappuccino trinken und aufs Meer schauen. Während der Sommersaison muss man ihn mit Tausenden teilen. Dann gelangt man nur über ein Bagno, eine Art Strandbad, ans Meer. In einem Bagno darf man sich nur aufhalten, wenn man Liege und Sonnenschirm mietet, kann aber auch viele andere Annehmlichkeiten nutzen, angefangen, dass man einfach nur eine Toilette in greifbarer Nähe hat, bis zur Gastronomie oder gar einer Kinderbetreuung. Möchte man zu einem freien Strand, also ohne Eintrittsgeld und ohne Komfort, muss man in der Regel etwas weiter laufen, schneller geht es, wenn man erst an der Haltestelle Stella Polare aussteigt. Wenn sie aber einfach nur nahe am Meer vorbeizulaufen möchten, ist es aber auch möglich, auf kurzem Weg ein Bagno zu durchqueren. 

Verregneter Mai in Wiesbaden….
























Nach einem ewig dauernden Winter hätten wir wirklich etwas besseres verdient. Aber der Wettergott hat kein Erbarmen mit uns. Wo man auch hinschaut, Steppjacken, Stiefel und Schirme beherrschen das Straßenbild. Die blühenden Sträucher im Park lassen deprimiert ihre Köpfe hängen. 
Thermine, die kleine Stadtbahn neben der Touristikinformation wartet vergeblich auf Kundschaft. Kinderspielplätze sind verwaist. Die Schachspieler im Kurpark hingegen lassen sich nicht beirren, sie halten durch.
























Verwaiste Biergärten, in den Läden hängt unbeachtet die Sommerware. Die Eisverkäufer klagen über schlechten Umsatz. Menschen die mit ihren Schirmen kämpfen. Genau die richtige Zeit um mal wieder ein Museum oder eine Galerie zu besuchen, oder  eine Kirche zu betreten. Viele schlendern durch Buchläden oder vertreiben sich die Zeit in den Bibliotheken um Zeitungen und Magazine zu lesen - und die Cafes haben Hochbetrieb......

  




In Venedig ankommen .....

























Es gibt viele Möglichkeiten in Venedig anzukommen. Fährt man mit dem Auto, so endet die Reise nachdem man über eine Straße die Lagune überquert hat, in einem Parkhaus auf der Piazzale Roma. Ähnlich verläuft die Fahrt im Zug. Er folgt den Gleisen, die an der Straße durch die Lagune entlangführen, und endet auf dem Hauptbahnhof Santa Lucia, dem einzigen Bahnhof Venedigs. Steigt man in ein Flugzeug und landet auf dem Flughafen Marco Polo der auf dem Festland liegt, hat man wiederum zwei Möglichkeiten. Die preisgünstige Variante ist der Bus, der vor dem Flughafengebäude abfährt und am Busbahnhof der Piazzale Roma endet. Oder aber man investiert, wenigstens ein einziges Mal, in ein echtes Spektakel und lässt sich mit dem Wassertaxi zum Anleger der Piazza San Marco bringen. 
























Es war November und noch früher Morgen, als ich in das Boot stieg. Nebel lag über dem Wasser das kaum eine Welle kräuselte, und nur die Holzpfähle die aus dem Wasser ragten, zeigten dem Bootsführer den rechten Weg. Aber dann kämpfte sich die Sonne durch die Wolken, und wie hinter einem Schleier tauchte die Silhouette der Stadt,  fast schon ein bisschen gespenstisch, am Horizont auf. Venedig eine Kulisse aus einer anderen Zeit. Sofort überfiel mich ein Gefühl von Glück und großer Erwartung.  


Begegnungen im Danum Valley/ Borneo


Auf dem Rückweg von meinen Erkundungen, ging ein schweres Gewitter nieder. Ich wechselte die nasse Kleidung und musste entdecken, dass die Blutegel doch einen Weg gefunden hatten. Zwei Exemplare hatten sich an Schulter und Rücken festgesaugt. Zwei dünne Blutrinnsale sickerten an mir herunter. 
Beim Abendessen kam ich mit einem der Wissenschaftler des Field Centers ins Gespräch. Kurz gefasst, es war seine Aufgabe, die Folge des selektiven Holzeinschlags für die im Wald lebenden Tierarten, die Regenerationsfähigkeit der Pflanzen und die Häufigkeit der genutzten Bäume zu untersuchen.

Auf einmal hörte ich jemand deutsch sprechen. Eine Frau und ein Mann traten gerade ein, und bestellten sich etwas zu trinken.
Ich war neugierig und gesellte mich zu ihnen. So erfuhr ich dass sie, eine deutsche Biologin und er ein Fotograph, aus der Schweiz kamen. Sie hatten einen Aufenthalt von drei Monaten geplant, und sich die leidvolle Aufgabe gestellt, Orang Utans in der freien Wildbahn zu fotografieren. Er, chronisch schlecht gelaunt, hatte sich schon einige Nächte um die Ohren geschlagen und in einem Versteck mit aufgebauter Kamera gelauert. Als Köder hatte er Früchte ausgelegt. Aber jedes Mal, wenn er sein Versteck auch nur für zwei Minuten verließ, waren die Früchte verschwunden. Kein Wunder, wenn man da schlechte Laune bekommt.   


Eindrücke im Regenwald von Danum Valley























In der Morgendämmerung wurde ich von einem stimmgewaltigen Chor geweckt.  Es war die Zeit kurz bevor die nachtaktiven Tiere verstummten, die tagaktiven Tiere ihren Gesang schon eingestimmt hatten, ein lautes Zwitschern, Piepen und Kichern. 
Im Nachbarhaus, das fünf Birdwatcher aus England in Beschlag genommen hatten, herrschte eilige Geschäftigkeit, und bald darauf verschwanden sie bepackt mit Ferngläsern und Fotoausrüstungen im nebligen Dickicht. In der Nacht war ein schwerer tropischer Regen niedergegangen, und hatte die Landschaft in eine Waschküchenatmosphäre verwandelt.
Es bestand die Möglichkeit Erkundungen auf eigene Faust zu unternehmen. Rund um die Forschungsstation waren verschiedene Trails angelegt. Es gab eine Tafel, auf der man sich eintragen musste, um im Fall eines unvorhergesehenen Ereignisses gefunden zu werden. Ich trank im Restaurant einen Kaffee, zog mir auf dringenden Rat die Blutegelsocken über ( ein dichtes Baumwollgewebe, das über den Knien mit einer Schnur gehalten wurde) und machte mich auf den Weg. Der gewählte Pfad war gut erkennbar, die Bäume mit Farbe kennzeichnet. Bald stand ich vor einer schmalen Hängebrücke, Personenbegrenzung, neben dem Aufgang stand ein Schild in malaiischer Sprache: 1 Orange - was 1 Mensch oder Person bedeutet. 
Es waren ständig Stimmen zu hören die ich nicht zuordnen konnte. Das Leben im tropischen Regenwald findet hauptsächlich in den Wipfeln der Bäume statt, die zum Teil zwanzig Meter und höher sind. 
Ein Blutegel hatte sich dann trotz langärmeliger Bluse an mir festgesaugt. Das Blut lief mir in einem feinen Rinnsal den Arm herunter. Teuflisch diese Biester.

Mit einer Fogger 50 ins Naturschutzgebiet Danum Valley - Borneo

























Ich hatte mich in Kota Kinabalu, der Hauptstadt von Sabah durchgefragt, und so das Büro gefunden, in dem ich einen Flug ins Danum Valley Field Centre organisieren konnte. 
Über dem Rollfeldern des kleinen Flughafens flimmerte die Luft. Eine Fokker 50 wartete startbereit auf dem Asphalt. Mir war etwas mulmig zu Mute, denn Flüge in kleinen Maschinen überstehe ich in der Regel nur bei ruhiger Wetterlage ohne Übelkeit, was man in den Tropen eher selten vorfindet. Der Flieger zog eine weite Schleife über die Stadt, sodass wir einen schönen Blick auf den an diesem Morgen wolkenfreien über 4000 Meter hohen Mount Kinabalu werfen konnten. Als die Stewardess den Wagen mit einem Imbiss durch den Gang schob, bat ich nur um etwas Orangensaft. Das war auch gut so. Es stellte sich heraus, dass sich in der Höhe viele Gewitter überschnitten, und wir eine gute Stunde auf Kopfsteinpflaster unterwegs waren. So war ich froh als der Flieger nach der Landung zum stehen kam und die Tür sich öffnete.  
Ein Landrover brachte mich auf einer gut ausgebauten Piste zur Forschungsstation des Danun Valley. Es gab mehrere Unterkunftsmöglichkeiten. Ich hatte mich für die einfachste entschieden, das Hostel, bestehend aus zwei Holzhäusern für Männer und Frauen getrennt mit je über vierzig Betten. Ich hatte Glück, denn ich war zu der Zeit im Hostel die einzige Frau. So hatte ich auch die Waschräume für mich allein.