Die Sklavenburgen in Ghana
























Wenn man die Küstenregion Ghanas bereist, trifft  man auf Zeugen eines der dunkelsten Kapitel des afrikanischen Kontinents, den Sklavenhandel. Entlang einer Küste von zirka fünfhundert Kilometer Länge findet man heute noch an die 50 ehemalige Sklavenburgen, in mehr oder weniger gutem Zustand. Einige beinhalten Museen, in denen die Geschichte der Sklaverei dargestellt wird. Ursprünglich dienten diese festungsartigen Gebäude als Lagerraum für Handelsgüter wie Gold, Elfenbein und Gewürze, die dort auf europäische Schiffe verladen wurden.
Die Geschichte der Sklaverei begann mit der Entdeckung Amerikas. Das einst bekannteste Königreich Afrikas war das Aschanti-Reich in Ghana. Es bestimmte zum Großteil den Sklavenhandel mit den Europäern. Nun wurden die Lagerräume zu Gefängnissen für die Sklaven, die von hier nach Europa und in amerikanische Länder verschleppt wurden. In mehr als drei Jahrhunderten wurden rund sechzig Millionen Menschen zum Opfer. Man schätzt, dass nur ein Drittel ihren Bestimmungsort erreichte. Alle anderen kamen durch die unmenschliche Behandlung auf den wochenlangen Transportwegen, auf der Flucht, oder schon vor ihrer Verladung wegen Untauglichkeit für die für sie vorgesehene, meist körperlich schwere Arbeit, zu Tode. Erst Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde der Sklavenhandel verboten.
Nach mehreren Aschanti Kriegen wurde die Küstenregion 1874 zur britischen Kolonie erklärt. Ende der vierziger Jahre entstand in Ghana die erste nationale Bewegung. Sie forderte die sofortige Selbstregierung, sowie soziale Gerechtigkeit und die Zerschlagung der feudalen Herrschaft. 1957 erreichte Ghana als erstes schwarzafrikanisches Land seine Unabhängigkeit




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